Verseidag-Hauptverwaltung

Die ehem. Verseidag-Hauptverwaltung in Krefeld, zuletzt als Stadthaus genutzt, sollte in einem Bieterverfahren 2021/22 einer neuen Nutzung zugeführt werden. Die vom Büro Strauß Fischer – Historische Bauwerke konzipierte Umnutzung zu einer privaten Kunsthochschule erhielt den 1. Platz im Bieterwettbewerb und wurde durch Ratsbeschluss der Stadt Krefeld zur Umsetzung vorgesehen. 

Die Verseidag-Hauptverwaltung in Krefeld wurde von 1950 bis 1956 von dem Karlsruher Architekten und Hochschullehrer Egon Eiermann errichtet. Sie besteht aus einem vorgelagerten Flachbau für die Unternehmensverwaltung und einem wenig jüngeren Hochhaus, das ursprünglich vorrangig zu Lagerzwecken diente. Ab 1977 war es als Stadthaus in städtischer Nutzung.

Der Bieterwettbewerb diente der Privatisierung bei denkmalgerechter Nachnutzung. Das Büro Strauß Fischer – Historische Bauwerke erarbeitete für einen denkmalerfahrenen Projektentwickler eine Nachnutzung als private Hochschule für Kunst und Design mit einem vorgeschalteten Studienkolleg, ergänzt um weitere neue Nutzungen.
Der Flachbau der Verseidag-Hauptverwaltung ist weitgehend authentisch erhalten und wird in der Planung des Büros Strauß Fischer – Historische Bauwerke entsprechend behutsam umgenutzt. Im Eingangsgeschoss wird die Büronutzung unter Erhalt der bauzeitlichen Raumflucht fortgeführt, nun mit Räumen der Hochschulverwaltung. In den beiden darüberliegenden Geschossen werden die Büros zu Studierendenappartements umgeplant – auch hier unter Wahrung der historischen Raumstruktur. Die Fassade des Flachbaus mit ihren charakteristischen Fliesenbekleidungen und ihren bedeutenden Stahlfenstern wird repariert und restauriert sowie auf gestalterisch unauffällige Weise ertüchtigt. 

Das Hochhaus wurde mit der Nutzung als städtische Verwaltung seit 1977 im Inneren neu aufgeteilt, die gestalterisch hochwertige Fassade Eiermanns ist heute durch eine nachträgliche Bekleidung verdeckt. Die Planung des Büros Strauß Fischer – Historische Bauwerke sieht vor, die Gestaltung Eiermanns mit seiner ursprünglichen Fliesenbekleidung zurückzugewinnen und das Ensemble entsprechend gestalterisch zu stärken.
Die vormaligen Flächen für Lager und Warenpräsentation integrieren dort künftig vielfältige Funktionen der privaten Hochschule. Dazu gehören eine Bibliothek und Mediathek, Werkstätten und Studierenden-Ateliers, Seminarräume und EDV-Arbeitsplätze. Ergänzend angedacht sind temporäre Unterkünfte für Hochschullehrer, die als Gastdozenten die Kolleg- und Hochschulausbildung unterstützen.

Das oberste Geschoss des Hochhauses, das mit der ehemaligen Kantine einen besonders beeindruckenden Raum mit weiter Rundumsicht über die Stadt bietet, soll einer öffentlich zugänglichen Gastronomie dienen. Darin integrierte Ausstellungsflächen ermöglichen der Hochschule, sich Interessierten zu präsentieren. 

Die parkähnliche Freiflächengestaltung wird erhalten und zu einem Skulpturengarten mit studentischen Arbeiten umgestaltet.

 
EKK_Kartierung_Nutzung
Verseidag_Pläne_Hochhaus_Gastro

Entwurfsverfasser und inhaltliche Bearbeitung: Strauß Fischer – Historische Bauwerke 

Auftraggeber: Projektentwicklungsgesellschaft

Fotografie und Layout der Präsentationsmappe: Christine Steiner, Bonn

Visualisierungen: Büro P3D Visualisierung, Wuppertal