Schumann-Haus Düsseldorf

Das klassizistische Wohnhaus an der Bilker Straße 15 wurde durch das Büro Strauß Fischer – Historische Bauwerke zum Museum Schumann-Haus Düsseldorf umgebaut. Im November 2023 wurde das neugeschaffene Museum zur Würdigung des Musiker- und Komponistenpaares Clara und Robert Schumann mit einem Festakt feierlich eröffnet. 

Das Leben und Wirken von Clara Schumann geb. Wieck (1819-96) und Robert Schumann (1810-56) ist nicht nur mit ihrer sächsischen Heimat, sondern auch mit dem Rheinland eng verbunden. Das Wohnhaus an der Bilker Straße 15 unweit des Düsseldorfer Carlsplatzes war von August 1852 bis März 1854 der letzte der gemeinsamen Wohnsitze.

In diesem um 1795 erbauten Bürgerhaus haben sich in außerordentlicher Weise bis heute die Spuren aller Nutzer wie Zeitschichten übereinandergelegt; eine dieser Zeitschichten bilden die Jahre der Familie Schumann. Das Umbau- und Instandsetzungskonzept des Büros Strauß Fischer – Historische Bauwerke erhält die Gesamtheit dieser Schichtungen und fügte die museale Nutzung als weitere, additive Schicht hinzu. Die Museumsräume in den ehemaligen Wohnräumen der Familie Schumann im Vorderhaus wurden behutsam repariert. Erhaltene Ausstattung wie die bauzeitlichen Innentüren, die historischen Stuck- und Dielenböden und die authentischen Fenster wurden Bestandteil der Museumsräume. Die Eingriffstiefe für die erforderliche Museumstechnik wurde u.a. durch eine Leitungsführung in den Hohlräumen der Holzbalkendecken minimiert; eine technische Klimatisierung konnte durch geeignete Maßnahmen unterbleiben.

Dieses Erhaltungskonzept wurde ermöglicht durch die Addition eines rückwärtigen Anbaus, der das Vorderhaus mit Fluchttreppenhaus, Aufzug und zentralem Installationskern ergänzt und funktional entlastet. Er leistet die barrierefreie Erschließung des Museums und bietet im 1. Obergeschoss einen großzügigen Ausstellungsraum, der dem Museumsrundgang durch die ehemaligen Wohnräume vorangestellt ist. Die Erdgeschossfassade des Anbaus zeigt als hinterleuchtete Verglasung Clara und Robert Schumann in der berühmten zeitgenössischen Fotografie, während das Obergeschoss durch eine mehrlagige, kupferfarben eloxierte Fassadenbekleidung mit einem flächendeckenden Notenmuster wirkt.
Der Anbau erschließt auch die bestehende Unterkellerung des Hofraums, in der sich Nebenflächen des Museums befinden. Weitere Ausbaustufen sollen in Zukunft auch die Hinterhäuser zum Bestandteil des Schumann-Hauses werden lassen.

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Mobiliar Ausstellung – ResD, Köln

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Entwurfsverfasser Umbau und Erweiterung, Leistungsphasen 1 bis 8 HOAI: Strauß Fischer – Historische Bauwerke 

Tragwerksplanung/ Bauphysik: NR Ingenieurgesellschaft Holztragwerke mBH, Mönchengladbach und GEHLEN Partnerschaft Beratender Ingenieure mbB, Düsseldorf 

Thermische Simulation: Lutz Dorsch, Dorsch und Hoffmann GmbH, Erkrath

Fachplanung HLS: ibs Ingenieurbüro Schmitz GmbH, Meerbusch

Fachplanung Elektro: Hauschke + Heimes GmbH & Co. KG, Meschede

Fachplanung Brandschutz: brandwerk solution GmbH, Essen

Ausstellung / Möblierung der Museumsräume: ResD, Köln unter Mitwirkung des Heinrich-Heine-Instituts, Düsseldorf

Bildbearbeitung hinterleuchtete Verglasung: Jens Könen – Büro Ungestrichen, Krefeld

Fotos: Christine Steiner, Bonn