Baudokumentation Koch & Bergfeld

Die bau- und technikhistorische Dokumentation der Bremer Silberwarenfabrik Koch & Bergfeld umfasste das komplexe Gebäudeensemble und die erhaltene Technikausstattung mit Fertigungsmaschinen, die ein Jahrhundert Silberwarenproduktion veranschaulichen. Die 2018 durchgeführte Dokumentation wurde von Dr. Stephan Strauß im Jahrbuch Denkmalpflege in Bremen, Heft 20 (2023) in einem Aufsatz vorgestellt.  

Die 1874 gegründete Silberwarenfabrik Koch & Bergfeld gehört auch überregional zu den traditionsreichen Manufakturen für hochwertiges Silberbesteck und Geschirr. Sie war bis zuletzt an ihrem traditionellen Standort am Kirchweg 190-200 in der Bremer Neustadt beheimatet. Die 2018 erstellte Dokumentation dient als umfassende Informationsquelle und Entscheidungsgrundlage für die seinerzeit begonnene Nachnutzung.

Die Dokumentation des Büros Strauß Fischer – Historische Bauwerke veranschaulicht in detaillierten Bauphasenplänen die bauliche Entwicklung der Silberwarenfabrik, unter Auswertung des im Landesamt für Denkmalpflege Bremen erhaltenen Planbestandes. Berücksichtigt wurden auch nicht mehr erhaltene Gebäude, um das komplexe Raum- und Funktionsgefüge vollständig zu zeigen, das nicht zuletzt dem besonderen Werkstoff Silber geschuldet ist. Wichtige bauliche Merkmale sind in weiteren Kartierungen veranschaulicht, etwa die unterschiedlichen gusseisernen Stützen und die Flächen der historischen hölzernen Sheddächer über den Fertigungshallen.
Ein umfangreiches Raumbuch dokumentiert die bestehenden Räume, unter besonderer Berücksichtigung der repräsentativen Schauräume und der Inhaberbüros. Zugleich werden auch bisher weniger beachtete Räume wie die ehemalige Elektrozentrale mit ihrer historischen Ausstattung ihrer Bedeutung entsprechend vermittelt.
Mit der räumlichen Verortung historischer Fotos – auch für nicht erhaltene Gebäude – ist die zeitgenössische Raumnutzung ergänzend herausgearbeitet.
Eine Besonderheit der Bremer Silberwarenfabrik Koch & Bergfeld bildete die erhaltene Produktionstechnik: Die ältesten Maschinen konnten auf das frühe 20. Jahrhundert datiert werden, darunter besonders eindrucksvolle Pressen, die zudem anhand der historischen Fotos identifiziert werden konnten. Sie sind in der bau- und technikhistorischen Dokumentation in einem separaten Maschinenkataster beschrieben, räumlich verortet und hinsichtlich ihrer wirtschafts- und technikhistorischen Bedeutung bewertet.

Strauss:Fischer_KB_Kontor_um 1909

Bearbeitung: Strauß Fischer – Historische Bauwerke