Inventarisation Kirchen

Das kircheninterne Forschungsprojekt hatte eine bau- und kunsthistorische Begutachtung des modernen Kirchenbaus im Erzbistum Köln zum Ziel. Betreut durch den Diözesanbaumeister Martin Struck wurde die Gesamtheit der nach 1918 erbauten oder maßgeblich umgestalteten Kirchen im Erzbistum Köln betrachtet.

Der Kirchenbau der Moderne im Erzbistum Köln stellt, nicht zuletzt durch das Wirken prominenter Architekten wie Rudolf Schwarz und Gottfried Böhm, einen auch überregional bedeutenden architekturhistorischen Beitrag dar.

Das mit dieser Begutachtung betraute interdisziplinäre Team mit fachlichen Schwerpunkten in Baugeschichte und Denkmalpflege, Kunst- und Liturgiegeschichte besuchte und bewertete insgesamt 459 Kirchen. Die Projektleitung hatten Dr. Monika Schmelzer und Dr. Stephan Strauß inne. Bei der Begutachtung wurden die städtebauliche Situation und die Architektur, Material und Konstruktion sowie die Einordnung in das Werk des jeweiligen Architekten beschrieben und bewertet. Erfasst wurden zudem die jeweilige Ausstattung und liturgische Aspekte sowie der augenscheinliche Zustand.

Obwohl die Hälfte der im Projekt beschriebenen Kirchenbauten von nur 16 Architekten gestaltet wurde, zeigte sich auch in der Breite eine gestalterisch hochstehende Vielfalt. Mitunter nehmen Kirchen die Liturgiereform des Zweiten Vatikanums vorweg oder bereiten dieser gestalterisch den Weg; ungewöhnliche Tragwerkslösungen schufen besondere zeitgenössischen Räume. Die Erfassung der Ausstattung verdeutlichte die flächendeckenden Qualitäten insbesondere im Bereich der Glaskunst. Weiteres Augenmerk galt den Transformationen älterer Raumgestaltungen im Zuge des Zweiten Vatikanums sowie den teilweise kontrastierend konzipierten Erweiterungen älterer Kirchen, die dadurch zu einer eigenständigen, nicht immer vollständig zufriedenstellenden Raumschöpfung wurden.