Umbau Hilgershof

Der denkmalgeschützte Hilgershof steht am Rheindeich in Langst-Kierst. Das ziegelsichtige Wohn- und Stallgebäude von 1788 wurde 2012-14 nach Plänen des Büros Strauß Fischer – Historische Bauwerke instandgesetzt und für heutige Wohnzwecke ausgebaut.

Das Hauptgebäude mit dem rheinseitigen Wohntrakt und dem rückwärtigen Stalltrakt ist im Zuge des 20. Jhs. durch Zubauten verändert worden, wesentliche ältere Strukturen waren dabei erhalten geblieben. Dazu gehören tragende Fachwerkinnenwände und ein eindrucksvoller bauzeitlicher Dachstuhl, aber auch Räume mit Kölner Decken. Der Stallteil war durch jüngere Zubauten stärker verändert, auch die Hoffassade war dort stärker gestört.

Eine wesentliche Aufgabenstellung stellte das Obergeschoss dar, dessen geringe Raumhöhe bereits in den Fassaden ersichtlich ist und das Bauwerk entsprechend prägt. Diese Aufgabenstellung wurde durch eine Verzahnung der Geschosse mittels doppelgeschosshoher Räume und Raumteile gelöst. Der Stallteil erhielt einen doppelgeschosshohen Wohnraum, der sich über ein großes Fenster zum Hof öffnet. Dies stellt den einzigen Fassadeneingriff dar; die übrigen Fenster und Türöffnungen blieben unverändert. Das Obergeschoss erweitert sich über zwei Lufträume in das Dachgeschoss und schafft so eine spannungsvolle Verknüpfung niedriger und hoher Raumbereiche. Im neu ausgebauten Dachgeschoss ist der historische Dachstuhl erhalten und unter einer präzise geplanten neuen Dachkonstruktion sichtbar belassen. Die energetische Ertüchtigung der historischen Außenwände erfolgte mit einer Lehminnendämmschale mit Kalkoberputz.

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Entwurfsverfasser, Leistungsphasen 1 bis 4 HOAI: Strauß Fischer – Historische Bauwerke

Beratung Leistungsphasen 5 bis 8 HOAI: Strauß Fischer – Historische Bauwerke

Auftraggeber: Privat

Tragwerksplanung: NR Ingenieurgesellschaft Holztragwerke mbH, Mönchengladbach

Werkplanung Zimmererarbeiten: Simon Söte, Meerbusch

Fotos: Christine Steiner, Bonn