Haus Schackum

Die denkmalgeschützte Hofanlage in Meerbusch-Büderich wurde 2013-2016 durch das Büro Strauß Fischer – Historische Bauwerke instandgesetzt und zu zehn großzügigen Mietwohnungen ausgebaut.

Haus Schackum kann auf eine lange Historie zurückblicken, ist heute jedoch durch Bauten des ausgehenden 19. Jhs. geprägt. Das freistehende Wohnhaus ist seither vierseitig von Wirtschaftsgebäuden eingefasst.

Nach Aufgabe der landwirtschaftlichen Nutzung wurde von den Eigentümern beschlossen, die Wirtschaftsgebäude zu Wohnungen umzunutzen, wobei die Charakteristika als ländliche Nutzbauten wahrnehmbar bleiben sollten. Auf einen Ausbau der Dächer und auf vorgestellte Balkone wurde bewusst weitgehend verzichtet. Die historische Hohlpfannendeckung wurde wo möglich erhalten. In Scheune und Stallgebäude entstanden großzügige Wohnungen, in denen historische Tragwerke und Kappendecken sichtbar erhalten blieben. Der Torhausflügel wurde für Nebenräume genutzt und blieb mit seinem prägnanten Treppengiebel äußerlich unverändert. Mit einer neuangelegten Allee präsentiert sich Haus Schackum so insbesondere zur Zufahrt weiterhin als historische Hofanlage.

Das im Innenhof stehende Haupthaus war ursprünglich aus zweifarbigem Sichtmauerwerk und Treppengiebeln. In den 1960er-Jahren umgebaut, erhielt es die Treppengiebel zurück und wurde durch einen Terranova-Edelkratzputz aufgewertet. An der Position eines in den 1960er-Jahren entfernten Altbaus erhielt es einen neuen übergiebelten Anbau. Im Inneren wurden die historischen Oberflächen und Ausstattungen instandgesetzt und denkmalgerecht ergänzt.

An der Nordwestseite wurden abgängige Bauten durch einen eingeschossigen Neubau mit zwei barrierearmen Wohnungen in Holzbauweise ersetzt und die vierseitige Einfassung des Innenhofs gewahrt.

Die einst wassergefüllte Gräfte, die Haus Schackum umgab, war in Resten erhalten und ist durch die Freiraumplanung wieder ablesbar gemacht. Der Innenhof behielt seinen Perlkiesbelag, ergänzt um hausnahe Pflasterflächen und ein Baumbeet mit Einfassung als Gemeinschaftssitzplatz. Um den Vierseithof wurde ein gemeinschaftlicher, an die umgebende Kulturlandschaft anschließender Gartenraum mit einzelnen Holzdecks geschaffen. Die hausnahen Wiesen sind als Streuobstwiesen erhalten und durch zusätzliche Obstgehölze ergänzt worden.

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Haus Schackum
Haus Schackum
Haus Schackum

Entwurfsverfasser, Leistungsphasen 1 bis 8 HOAI: Strauß Fischer – Historische Bauwerke

Auftraggeber: Privat

Tragwerksplanung: NR Ingenieurgesellschaft Holztragwerke mbH, Mönchengladbach

Bauphysik: Ingenieurges. BSP, Düsseldorf

Brandschutz: brandwerk solution, Essen

Fachplanung HLS und Elektro: IBH Ingenieurbüro Hufen, Krefeld

Freiraumplanung: die3 landschaftsarchitektur, Bonn

Fotos: Christine Steiner, Bonn