Potentialanalyse Detmerode
Der Wolfsburger Stadtteil Detmerode gehört auch überregional zu den prägenden Siedlungsbauvorhaben der 1960er-Jahre und soll durch eine Satzung in der weiteren Entwicklung begleitet werden. Das Büro Strauß Fischer – Historische Bauwerke erarbeitet hierzu die satzungsvorbereitende Bestandsaufnahme sowie ein städtebauliches Entwicklungskonzept.
Die Gestaltung von Detmerode basiert auf dem prämierten Wettbewerbsentwurf des Berliner Architekten Paul Baumgarten und des Berliner Landschaftsarchitekten Walter Rossow von 1961. Schon ab 1963 erfolgte die Umsetzung des neuen Stadtteils. Den mehrgeschossigen Mietwohnungsbau verantworteten die örtlichen Wohnungsbaugesellschaften Neuland und VW Wohnungsbau (bzw. VW Siedlungsbau) sowie die Neue Heimat. Zudem entstanden zahlreiche Einfamilienhäuser – zum einen als Demonstrativbauvorhaben durch die Niedersächsische Heimstätte, zum anderen nach zuvor ausgewählten Musterentwürfen. Zahlreiche auch überregional bedeutsame Architekten wirkten an der Realisierung mit. Das Zentrum bildet ein Einkaufszentrum der Hamburger Architekten Wellhausen mit einer evang. Kirche des finnischen Architekten Alvar Aalto und, leicht abgerückt, einer kath. Kirche des Klever Architekten Toni Hermanns.
Die Bestandsaufnahme zeigt einen qualitätvollen Baubestand, der trotz verschiedentlicher Erneuerungsmaßnahmen unverändert durch hochwertig gestaltete Ensembles und ansprechende Freiräume wirkt. Für die Satzung wurden verschiedene Kartierungen angefertigt, u.a. zu baulichen Merkmalen. In Erfassungsbögen wurden die verschiedenen Ensembles von Ein- und Mehrfamilienhäusern gruppiert, analysiert und der aktuelle Zustand bewertet, um für die einzelnen Ensembles entsprechend differenzierte Erhaltungsziele abzuleiten. Authentisch erhaltenen Ensembles sollen so stärker bestandswahrende, bereits überformten Ensembles hingegen geringere Erhaltungsziele zugewiesen werden. Auch für die Sonderbauten und für die Freiraumplanung der Stadtlandschaft wurden Erhaltungsziele formuliert. Die Satzung soll 2025 verabschiedet werden.
Das Entwicklungskonzept wird auf der Satzung aufbauen und verschiedene Themen bearbeiten. Dazu gehören Entwicklungspotentiale des Wohnbaubestands, von Freiraum und Wegesystemen, klimagerechte Stadtbestandteile und deren stadträumliche Integration sowie eine Stärkung des Nahversorgungszentrums.




















Bearbeitung: Strauß Fischer – Historische Bauwerke
Auftraggeber: Stadt Wolfsburg
Historische Fotos: Heinrich Heidersberger – institut heidersberger ggmbh
Zeitgenössische Fotos: Christine Steiner, Bonn