Bauforschung Remise der Burg Alsdorf
Die Bauforschung zur barockzeitlichen Remise der Burg Alsdorf mit verformungsgerechtem Aufmaß wurde 2010 durchgeführt. Die Bauforschung ergab wesentliche Erkenntnisse zur den beiden historischen Bauabschnitten, die in die nachfolgende Umbaumaßnahme einflossen.
Die Burg Alsdorf besteht heute nur noch aus dem winkelförmigen Schlossbau, der Remise und dem Torbau der Vorburg. Der Ausbau der Wasserburg zur barocken Schlossanlage ist durch Ankersplinte auf 1724 datiert, die Remise entstand vermutlich auch in dieser Zeit.
Diese präsentiert sich in der nördlichen Hauptfassade als fünfachsiger Bau. Eine Baufuge teilt die Remise in einen dreiachsigen älteren Teil im Westen und einen jüngeren, zweiachsigen Teil im Osten. Die aufeinander abgestimmte Gestaltung von erster und zweiter Bauphase legt einen zeitlichen Zusammenhang zwischen beiden Baumaßnahmen nahe, auch wenn beide Bauphasen im Detail unterschiedlich sind. In der nördlichen Hauptfassade zeigt sich die ehemals dreiachsige, symmetrische Gliederung mit mittiger Eingangstür und flankierenden Toren durch die Erweiterung spannungsvoll asymmetrisch.
Im Inneren der Remise ist die Abfolge mit zwei Bauabschnitten ebenfalls ablesbar; die der Burg zugewandte ehemalige Ostfassade des ersten Bauabschnitts ist hier mit Störungen erhalten. Auch der Dachstuhl überliefert die zwei Bauabschnitte: Der hölzerne Pfettendachstuhl des prägnanten Walmdachs wurde in ähnlicher Bauweise über die östliche Erweiterung fortgeführt. Das Kellergeschoss ist eine Teilunterkellerung mit Tonnengewölben, wobei die Unterkellerung unter dem ersten Bauabschnitt offenbar nachträglich im Zuge des zweiten Bauabschnitts zwischen die bestehenden Fundamente des ursprünglichen Remisenbaus geschachtet wurde.
Die Remise wird seit April 2012 als Begegnungsstätte der Arbeiterwohlfahrt Alsdorf-Burg genutzt.









Bauforschung:
Strauß Fischer – Historische Bauwerke
Auftraggeber:
Stadt Alsdorf
Fotografie:
Christine Steiner, Bonn