Anbau Alte Schmiede
Eine zwischen Meerbusch und Düsseldorf gelegene Schmiede wurde 2012-15 mit einer Planung des Büros Strauß Fischer – Historische Bauwerke zu Wohnzwecken ausgebaut und durch einen Neubau in Holzrahmenbauweise erweitert.
Die Schmiede entstand als rückwärtiger Werkstattanbau eines gründerzeitlichen Wohnhauses. Wesentliche Besonderheit ist die Lage zur umgebenden Kulturlandschaft auf Meerbuscher Gebiet.
Der Innenraum der Remise wurde zu einem großzügigen Wohnraum mit offenem Dachstuhl umgestaltet. Weitere Wohnräume für eine mehrköpfige Bauherrenfamilie entstanden in einem zweigeschossigen Neubau, der den Altbau zur Kulturlandschaft hin erweiterte. Der Zugang zum künftigen Wohnhaus aus Schmiede und Neubau wurde an die rückwärtige Stichstraße gelegt, die sich jenseits des Neubaus als Ackerweg in die Kulturlandschaft fortsetzt.
Der Neubau wurde in Holzrahmenbauweise auf einer Stahlbetonbodenplatte errichtet. Eine massive Wandscheibe untergliedert das Erdgeschoss in einen breiten Wohn-Essbereich mit offener Küche und einen schmaleren Eingangsbereich mit kleinem Gästeapartment. Außerhalb des Baukörpers ist diese Wandscheibe fortgesetzt, um die dem Wohn-Essbereich vorgelagerte Terrasse vom Hauseingang abzuschirmen. Die Wandscheibe ermöglicht zudem in Verbindung mit einem verdeckten Tragelement in der Obergeschoss-Außenwand eine stützenlose Glasecke des Wohn-Essbereichs, indem das Obergeschoss dort statisch-konstruktiv mit freier Auskragung konzipiert ist. Großflächige Verglasungen bieten den entsprechenden Blick in die Landschaft. An der Wandscheibe führt im Wohn-Essbereich eine Stahltreppe in das Obergeschoss mit Schlafräumen und Bad. Die vorgelagerte Garage, die den Eingangsbereich nochmals stärker zu einem privaten Vorhof machen wird, soll in einem zweiten Bauabschnitt entstehen.



Entwurfsverfasser, Leistungsphasen 1 bis 7 HOAI: Strauß Fischer – Historische Bauwerke
Auftraggeber: Privat
Tragwerksplanung: NR Ingenieurgesellschaft Holztragwerke mbH, Mönchengladbach
Fotos: Christine Steiner, Bonn
